Ich bin der Ray, geboren am 01.01.2003 und war lange im Canile.
Dann wurde ich von einem Verein übernommen und hatte Freiheit. Trotz meiner Blindheit komme ich ganz gut im Leben zurecht, doch ich habe Angst vor jedem Fremden und da Angriff die beste Verteidigung ist, lasse ich keinem eine Chance. Auch Sabina wurde so begrüßt und ich verpasste ihr gleich an der Schulter einen richtig schönen blauen Fleck. Doch schon bald liebte ich sie so sehr und wollte immer mit ihr mit, doch sie sagte nur, dass ich schon ein Zuhause habe. Meistens alleine. Ok ein paar Hundekumpels waren da, das reichte mir aber nicht. Ich brach öfters aus und landete wieder in einem Canile. Monate vergingen, bis endlich jemand kam und mich holte und er brachte mich “ich konnte es kaum glauben, zu Sabina”. Normalerweise nimmt sie keine blinden Hunde, da sie Elektrozaun hat. Aber, ich komme meistens klar damit und habe ihr bewiesen, dass ich keine Probleme damit habe. Ich hasse es eingesperrt zu sein und zerstöre dann alles, was in meine Beißnähe kommt. Deshalb werde ich bei Besuch immer angebunden, damit ich den Besuch nicht gleich angreife und an der Leine fühle ich mich sicher. Ansonsten bin ich ein totaler Schmuser und finde, dass ich viel zu wenig Streicheleinheiten bekomme. Bei Sabi bin ich nun seit dem 30. Januar 2014 und fuehlte mich dort auch wohl. Leider bekam ich Krebs und kaempfte 1 Jahr lang. Am 14. September 2019 habe ich dann diesen Kampf verloren.
Hey Leute, ich bin wieder ganz der alte. Zumindest aus meiner Sicht. Das Fressen, das ich alle 2 Stunden bekomme, gefaellt mir ganz gut. Ich bin wieder am Bellen und Rennen und finde die Tannenzaepfchen und Stoeckchen toll. Sabi dreht jedes Mal durch, wenn sie mich sieht. Versteh ich gar nicht. Heute waren wir wieder beim Tierarzt und er war zufrieden mit mir. Doch als ich das Gesicht vom Frauchen sah, als sie nach dem bisherigen Stand der Rechnung fragt, gefiel mir gar nicht. Es war so traurig.
Es sind schon ein paar Tage vergangen, aber erst heute fuehle ich mich fit genug, um in mein Tagebuch zu schreiben. Ich hatte vor 3 Tagen eine Magendrehung und fuehlte mich echt mies. Sabi brachte mich gleich zum Tierarzt und ich wurde so schnell wie moeglich operiert. Am Abend nahm sie mich nach Hause, da sie uns ungern beim Tierarzt oder in der Klinik laesst. Ich war sehr froh darueber, weil ich eh nicht verstehe, warum wir, wenn es uns schlecht geht, in einer kleinen Box, die wir nicht kennen und mit wildfremden Menschen bleiben muessen. Wie soll man denn da gesund werden?
Wir mussten am naechsten Tag wieder zum Tierarzt, aber das war nicht mehr so schlimm. Ich habe zwar Schmerzen, Hunder und vorallem Durst, aber ich durfte die ersten Tage nichts zu mir nehmen. Nur diese bloeden Infusionen. 2 Tage habe ich diese Box zuhause akzeptiert, aber heute ist mir der Kragen geplatzt. Sabi war draussen und dann habe ich das Ding auseinander genommen. Na, echt, wo leben wir denn! Ich will zu Frauchen und zu den anderen Hunden, die wie verrueckt bellen.
Die Nadel im Fuss fuer die Infusion habe ich auch gleich mitentsorgt. Heute durfte ich trinken und bekomme Fleischbruehe. Noch nicht viel, aber fast jede Stunde etwas. Und es bleibt alles im Magen. Habe nicht gebrochen. Auch war ich heute mit im Auslauf und wollte so gerne mein Stoeckchen kauen, doch komischer Weise hat mir Sabi es weggenommen. Verstehs wer will.
Die Holzfaeller hier waren natuerlich die Sensation. Ich hatte keine Angst, aber Sabi musste staendig den Zaun aendern und ich verstand meine Welt nicht mehr. Ich hing nur noch an Sabis Rockzipfel und suchte ihre Naehe, was sie natuerlich irgendwann nervte. Ich hoffe, dass es jetzt vorbei ist und ich bald wieder selbstaendig laufen kann.
